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Diese Frage begegnet einem ja ständig. Bin ich dafür schon zu alt, zu dick zu dünn? Macht die Hose einen dicken Hintern? Trägt das Kleid auf? Ist der Rock zu kurz? Allgegenwärtig!
Haben die denn keine anderen Sorgen? One-world-problems, Leute – die Polkappen schmelzen! Sagen die einen. Und das stimmt natürlich (außer, man glaubt Herrn Trump – dann ist das alles nur Einbildung. Aber wer tut das schon???). Aber ganz so oberflächlich, wie es auf den ersten Blick scheint, sind diese Fragen dann doch nicht.
Ersetzen wir das Kleid, den Rock, die Hose durch “ich”, kriegt das Ganze gleich eine neue Perspektive. Es geht also mehr um die Frage “bin ich richtig, so wie ich bin?” und “werde ich von den anderen so akzeptiert, wie ich bin?”. Und schon sind wir bei der elementaren Frage wie wir uns als Individuen in der Gesellschaft zurechtfinden. Das ist schon deswegen wichtig, weil wir nur durch sie sind wer wir sind.
Das kann man ganz hervorragend mal testen, indem man irgendwo hinfährt, wo es ganz anders ist als hier. Ich erinnere mich noch an meine erste Reise nach Marokko. Auf der Fahrt durch Marrakech sind mir als erstes die ganzen Katzen und die abgemagerten Esel aufgefallen. Schrecklich! Und dann diese ganzen Gerüche und tausende von Farben und vor allem Menschen auf dem Djemaa el Fna in der Medina und den Souks – ich kam gar nicht klar. Das war der reinste Kulturschock. Außerdem war ich damals noch blond und hatte kein Kopftuch an – das gefällt da auch nicht jedem.
So, da stand ich nun und fand das alles ziemlich schräg – und ich war die einzige, der das so ging! Der Rest von Marrakech hatte mit den Katzen und den Eseln und allem überhaupt kein Problem! Mein komplettes kulturelles und soziales Konzept – vollkommen nutzlos! Das war schon eine Überraschung – ich hatte mich bis dahin für durchaus in der Lage gehalten, mit “was auch immer” schon fertigzuwerden.
Da hilft nur Loslassen und sich auf was Neues einlassen…ist mir nicht sofort gelungen aber im Laufe der Reise konnte ich dann doch noch feststellen, wie wunderschön es dort ist…
Übrigens genau wie auf Martinique, wo alle Frauen die engsten und buntesten Kleider tragen, die ich je gesehen habe – egal wie alt und egal welche Figur! Großartig!
An diese beiden Reisen muß ich immer denken, wenn ich “kann ich das anziehen” höre. Im Grunde ist die Antwort nämlich immer ja, denn irgendwo auf der Welt passt man damit immer rein. Die eigentliche Frage ist aber “fühle ich mich damit wohl und bin das ich?” und das kann nur jeder für sich beantworten und wir anderen sollten uns da dann einfach raushalten.
Als kleine Reminiszenz an Marrakech zeige ich Euch hier eine meiner Rockbüxen. Der Schnitt ist von Schneidermeistern und der erste dieser Art, der mich in punkto Sitz und Fall restlos begeistert hat. Er lässt sich sowohl mit Jersey als auch Webware wunderbar umsetzen und geht von chic bis Hippie. Und er erinnert mich an Wüstensand und flirrende Hitze und rote Erde…es hatte allerdings nur 3°C als wir die Fotos gemacht haben, daher die Kombi mit meiner Lieblings-Lederjacke, Rolli und Tuch!
Schnittmuster: Rockbüx von Schneidermeistern über dawanda
Stoff: Schätzchen aus dem Fundus
Änderungen: Ich habe für dieses Modell einen Bogen in den unteren Teil der Hose geschnitten, damit sie nicht ganz so tief fällt.
Einen schönen Donnerstag für Euch!
XOXO, Antje
verlinkt: RUMS
7 Comments
Sabrina
9. März 2017 at 7:28Sehr schön geschrieben und du hast ja sooo recht! Außerdem sieht dein Outfit mal wieder Mega aus und ich finde es steht dir hervorragend!
fadenfactory
9. März 2017 at 8:04Vielen Dank, liebe Sabrina!
Antje
9. März 2017 at 8:311. Kannst Du ja sowieso alles anziehen mit der Figur, und
2. finde ich, dass die Haremshosen/ Sarouelhosen/ Rockbüxen ein Statement sind und total figur-unabhängig
Ausserdem ist die Hose einfach toll und auch noch perfekt kombiniert mit dem Blau (das Gleiche wie der Grundton der Hose und Leder (ergänzt perfekt Deine Haarfarbe)
Also mal wieder alles richtiig gemacht, Antje!
Antje von lelonuk
Kirsten
9. März 2017 at 9:04Wow, mega cool, sowohl die Hose. äh der Rok, als auch dein Text. Ich habe sehr geschmunzelt, aber ich glaube, du sprichst vielen aus der Seele. Die Rockbüx ist klasse, so ein toller Stoff, perfekt in Szene gesetzt. Viel Spaß damit.
LG Kirsten
fadenfactory
11. März 2017 at 20:13Dankeschön, Kirsten!
Frau Mena
9. März 2017 at 17:40Sehr richtig geschrieben, die Rockbüx toll kombiniert, und die Sache mit dem Bogen muss ich mir merken. Aus meiner ersten Büx ist nämlich im Nachhinein doch lieber eine Hose geworden 😉
Viele Grüße,
Frau Mena.
fadenfactory
11. März 2017 at 20:15Das klappt sehr gut mit dem Bogen- die besten Resultate gibt es mit weichfallenden Stoffen wie Viskose. Aber auch mit Baumwolle funktioniert es gut! Liebe Grüße